toii® Expert Sebastian Lang - Geschäftsführer
Sebastian Lang ist Geschäftsführer der thyssenkrupp Materials IoT GmbH. Mit der IIoT- und MES-Plattform toii® begleitet das Unternehmen den produzierenden Mittelstand auf dem Weg in die Industrie 4.0.
Im Experteninterview spricht der Geschäftsführer von toii® über Chancen, Voraussetzungen und Mehrwert der Digitalisierung von Produktionprozessen, und klärt über ungenutzte Hebel für produzierende Unternehmen auf.
6 Fragen an Sebastian Lang
Auch der Mittelstand sieht sich immer mehr dem Druck vom Wettbewerb ausgesetzt und kann sich dem nur zum Teil entziehen, indem er immer innovativere Produkte auf den Markt bringt. Letztendlich kommt es dann doch wieder nur auf die Effizienz an und da sind auch schon viele Hebel in Bewegung gesetzt. Wir haben Kostensenkungsprogramme und Lean-Programme gesehen, in denen Prozesse entschlackt wurden. Aber der richtig große Schub kann nur noch durch Digitalisierung kommen.
toii® ist eine industrielle IIoT-Plattform. Vereinfacht gesagt ist das eine Software, die dem Kunden hilft eine geplante Produktion transparent und effizient auszuführen. Das machen wir, indem wir Menschen, Produktionsitsysteme und Maschinen miteinander verknüpfen. Darauf aufbauend schaffen wir Anwendungen - und das immer in drei Stufen:
Wir bringen Licht ins Dunkel, das heißt wir schaffen Transparenz auf die Produktivität und das in Echtzeit.
Wir teil- und vollautomatisieren Prozesse. Wenn man Prozesse digitalisiert passiert dies relativ zügig. Zum Beispiel in der Qualitätssicherung funktioniert das wunderbar.
Wir verzahnen Produktionsmanagement mit der Intralogistik, dass heißt wir stellen nicht nur sicher, dass der richtige Auftrag zur richtigen Zeit an der richtigen Maschine produziert wird, sondern auch das Material optimal auf den richtigen Routen zur Verfügung steht und zum richtigen Zeitpunkt am Warenausgang steht.
Das ist toii®.
toii® ist für all die Kunden interessant, die ihre Effizienz und Produktivität steigern möchten. Genauer gesagt: Kunden die diskret fertigen mit vielen Maschinen, die vielleicht sogar einen heterogenen Maschinenpark haben, mit verschiedenen Herstellern und die versuchen das Zusammenspiel aus Maschine, Mensch und Produktions-IT zu optimieren.
Dafür ist toii genau die richtige Wahl.
Für den Start in die Digitalisierungsreise sind die Voraussetzungen gar nicht so groß.
Gerade, wenn man sich den Einstieg anschaut - nämlich Transparenzlösungen - reicht es meist, dass eine robuste Netzwerkstruktur in der Produktion vorliegt. Also WLAN oder eine LAN-Verbindung und einfach den Mut zu starten und den ersten Schritt zu machen.
Wenn dann aber in die fortgeschrittene Lösungen gestartet werden soll, spielt häufig Maschinendatenerfassung eine Rolle und es geht um die Kommunikation mit der Maschinensteuerung (der SPS) und den Schnittstellen darin.
Der nächste Schritt ist häufig, dass man Produktionsauftragsdaten nutzen möchte. Dies geht wiederum nur durch die Entwicklung einer Schnittstelle in das jeweilige Kunden-ERP. Auch das machen wir sehr regelmäßig.
Zu guter Letzt: wenn man wirklich ganze Prozesse digitalisieren möchte, ist es gut diese erst zu optimieren bevor man sie digitalisiert. Also erst verschlanken, dann digital in Software gießen.
Die Zusammenarbeit mit dem Kunden zeichnet vor allem Ehrlichkeit aus.
Von Anfang an sagen wir dem Kunden was wir können und was nicht, sodass er sich den richtigen Partner suchen kann. Das müssen nicht immer wir sein aber wenn wir es sind fällt sehr häufig auf, dass wir mit dem Kundenteam ein gemeinsames Digitalisierungsteam bilden. Es fällt am Ende gar nicht mehr so auf wer der Dienstleister (also aus unser Team) ist und wer das Kundeteam ist, sondern ein gemeinsames Digitalisierungsprojektteam das gemeinsam agiert entsteht.
Darüber hinaus bringen wir Mitarbeiter mit die Produktion wirklich "sprechen", die seid 10 oder 20 Jahren in Produktionsbetrieben groß geworden sind und verstehen wie die Prozesse laufen, verstehen wie auf dem Shopfloor kommuniziert wird, verstehen welche Funktionen am Ende wirklich Mehrwert stiftet.
Und die helfen dann auch dabei unsere Software auszurollen, zu testen und den Service am Ende zu leisten.
Den Kunden geht es darum den ROI vor Projektstart zu berechnen und am Ende soll er auch genau so realisiert sein. Das heißt es geht nicht um die Höhe, sondern auch um die Vorhersagbarkeit. Bei uns rollen wir produktionsrobuste Software aus, das heißt die Anwendungen sind erprobt, häufig und vielfach. Wir wissen was wir tun und der Kunde weiß ziemlich genau welches Problem wir damit lösen, er kann also die Kosten- und Nutzenseite sehr gut abschätzen.
Darüber hinaus gibt es aber auch fundamentale Neuentwicklungen, da ist das Spiel ein ganz anderes. Es gibt noch keinen Präzedenzfall auf den man sich berufen kann. Hier ist es extrem wichtig, dass der Kunde sehr gute Spezifikationen schreibt, wir diese stark hinterfragen und optimieren und das Projekt iterativ gestalten, sodass der Kunde immer wieder testen und nachjustieren kann. Dies führt dann auch zu einem guten, positiven und vorhersagbaren ROI.
Sebastian Lang im Videointerview
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